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Der Valentinstag ist vorbei, die Blumensträuße beginnen langsam zu welken und die Süßigkeiten sind verputzt. Wie hast du den Tag erlebt? Hast du dich in deiner Beziehung bestätigt gefühlt? Oder missachtet, weil so gar kein Zeichen deines Gegenübers kam? Oder ging der Tag als kommerzielles Ereignis einfach an euch vorbei?
So unterschiedlich wir selbst auf den „Tag der Liebenden“ reagieren, so einseitig zeigt sich der Handel mit Vorschlägen, was wir kaufen können, um unseren Partnern unsere Zuneigung zu zeigen: Pralinen, Blumen, ein Rasierwasser. Wir bekommen unseren „Liebesbeweis“ quasi frei Haus geliefert.
Niemand wird verwundert sein, wenn ich sage, dass diese Geschichte gleich zwei Haken hat:
Eine Beziehung lebt und gedeiht erstens an jedem einzelnen Tag, und nicht genau am Valentinstag. Darauf zu hoffen, dass ein Blumenstrauß oder eine Aufmerksamkeit an diesem einen Tag wiedergutmacht, was an den restlichen 364 Tagen versäumt wurde, ist leider vergebene Hoffnung.
Und zweitens sind wir Menschen ganz individuell gestrickt und für viele von uns hat ein Geschenk an diesem Tag nicht die Bedeutung, die ihm gerne zugeschrieben wird.
An dieser Stelle darf ich von einem Paar aus meiner Praxis erzählen, wo die Frau zu mir sagte „jede Woche bringt er mir teure Schokolade, dabei wäre es mir viel wichtiger, dass er mit dem Hund rausgeht, wenn ich ihn darum bitte.“ In diesem Fall ist viel Mühe investiert worden, und die Geste ging ins Nichts. Noch viel mehr: die Frau fühlte sich unverstanden und ungehört. Der Mann natürlich auch.
Wie kann man es besser machen?
Gary Chapman sagt in seinem Buch „Die 5 Sprachen der Liebe“, dass es 5 verschieden Arten gibt zu sagen „du bist mir wichtig“ und diese kommen beim Empfänger oder der Empfängerin unterschiedlich an:
- Lob und Anerkennung, wie z.B. „ich finde es toll, wie du sehr du dich in deinem Beruf einsetzt, wie aufmerksam du mit meinen Eltern bist, wie geduldig du mit den Kindern umgehst, etc.“
- Hilfsbereitschaft: ungeliebte Tätigkeiten abnehmen, wie das Auto waschen, die Buchhaltung erledigen oder dem Partner den Rücken freizuhalten, damit er/sie sich ungestört dem Hobby widmen kann
- Zweisamkeit: gemeinsame Zeit nur zu zweit, ohne Handy, ohne Fernseher
- Zärtlichkeit in allen Ausprägungen, wie Händchen halten beim Spaziergang, eine Umarmung, Sexualität
- Geschenke. Und zwar Geschenke, die von Herzen kommen. Das können, müssen aber keine teuren, materiellen Dinge sein, sondern etwa ein versteckter Liebesbrief in der Geldbörse, etwas Gebasteltes, oder auch etwas ganz billiges, aber Verbindendes, wie ein Armband, das beide tragen.
Ich erzähle kein Geheimnis, wenn ich sage, dass viele Menschen, die zu mir in die Paarberatung kommen, gar nicht wissen, wie sie dem anderen eine Freude bereiten können. Und noch einen Schritt weiter: dass viele selbst nicht wissen, was sie brauchen würden, um sich geliebt und geschätzt fühlen.
Wenn ihr euch also wirklich etwas schenken solltet, woraus ihr auch für die Zukunft profitieren könnt, dann nehmt euch Zeit. Nehmt euch ungestörte Zeit und erzählt euch gegenseitig, was ihr euch vom anderen wünscht. Fragt euch, was ihr braucht, um euch geliebt zu fühlen.
Das kann Wunder wirken. Am 14. Februar und weit darüber hinaus.
Und wenn du selbst noch genauer herausfinden möchtest, was du dir von einer Beziehung erwartest und erhoffst, was du selbst einbringst und wie du dich fühlen möchtest, dann kontaktiere mich gerne für eine Terminvereinbarung!