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Völlig nutzlos

Völlig nutzlos

Sonntag, August 4, 2024

Mein Hund Balu ist völlig nutzlos: er trägt nichts zum Haushaltseinkommen bei, hilft nicht im Haushalt, trägt mir keine schweren Dinge, nichts. Dennoch ist er für mich so ziemlich das Wertvollste, das ich habe. Er verschönert mein Leben, einfach nur durch sein Da-Sein, seine Anwesenheit, weil er existiert.

Ähnlich einem schönen Gegenstand, der keinen Zweck erfüllt, außer unser Auge zu erfreuen, oder einem Menschen, der gar nichts für uns tun muss, sondern uns einfach glücklich macht, weil er da ist.

Bei einem anderen Menschen erkennen wir meist seinen Wert, auch ohne dass er etwas dafür leistet, bei uns selbst sieht es oft anders aus. Viele Menschen sind der Meinung, dass sie nur dann wertvoll sind, wenn sie Leistung erbringen. Wenn sie etwas Sinnvolles tun. Fleißig sind.

Es ist nicht schwer zu erraten, dass diese Einstellung etwas mit dem eigenen Selbstwertgefühl zu tun hat. Keine Ergebnisse zu bringen, den Tag zu vertrödeln, nichts „geschafft“ zu haben kann in diesem Fall das Gefühl mit sich bringen, nutzlos zu sein, wertlos, zu nichts zu gebrauchen.

Doch ist es wirklich unser Tun, das uns wertvoll macht? Natürlich nicht. Denn was würde das über unseren Wert aussagen, wenn wir aus irgendeinem Grund nicht mehr in der Lage wären, etwas zu leisten: aus Altersgründen, durch eine Krankheit oder eine Behinderung? Wären wir dann wertlos? Nutzlos? Das wäre sehr traurig.

Gerade bei Menschen, die sich stark über ihr Tun und ihre Leistung definieren, empfehle ich unbedingt, Zeit für komplett „nutzlose“ Dinge einzuplanen: in die Luft zu schauen, den Vögeln beim Singen zuhören, in der Sonne sitzen, ein komplett seichtes Buch zu lesen, den Wolken beim Ziehen zuschauen, den Herrgott einen guten Mann sein lassen.

Am Anfang völlig ungewohnt, aber nach einer Zeit bemerkt man, dass Ruhe einkehrt. Dass der eigene Antrieb, immer mehr zu tun, nachlässt. Und dann kommt man vielleicht drauf, dass die geschäftige Betriebsamkeit häufig auch eine Flucht vor sich selbst ist. Ein Davonlaufen vor den eigenen Gedanken und Gefühlen, denen man nicht Gehör verschaffen muss, wenn man nur beschäftigt genug ist.

Wenn also auch du bemerkst, dass es dir sehr wichtig ist, durchgehend Leistung zu erbringen, beschäftigt und nützlich zu sein, dann ist es möglich, dass dein Selbstwertgefühl ein bisschen aufpoliert werden sollte oder du dich unbewusst von etwas ablenken möchtest. In beiden Fällen unterstütze ich dich gerne! (Auch einen Workshop zum Thema Selbstwert gibt es bald bei mir!)

Also: wann warst du zuletzt mit einem guten Gefühl komplett nutzlos? ;-)

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