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Jedes Jahr zur Weihnachtszeit lese ich mein Lieblingsbuch „Sturmzeit“. Es beschreibt das bewegte Leben einer Frau, von 1914 bis zu ihrem Tod in den späten 80er Jahren. Schon aufgrund der Zeit, in der sie lebte, mit allen politischen Entwicklungen, musste sie viele Schicksalsschläge ertragen, ebenso wie Todesfälle, unglückliche Liebe und vieles mehr.
Immer wieder auf Neue bin ich fasziniert, wie sie sich nach jedem Unglück wieder aufrappelt und weiterkämpft. Natürlich handelt es sich hier um eine fiktive, nicht reale Person. Aber es gibt so viele davon im wahren Leben, die mich ebenso beeindrucken: Kämpferinnen und Kämpfer, die nach einer Niederlage kurz durchatmen, und sich dann wieder auf den Weg machen.
Was macht diese Menschen aus? Aus der Psychologie kennt man die Bezeichnung „Resilienz“ (von lateinisch resilire ‚zurückspringen‘ ‚abprallen‘). Die Resilienz wird beschrieben als Anpassungsfähigkeit, und als Prozess, in dem Personen auf Probleme und Veränderungen mit Anpassung ihres Verhaltens reagieren.
Es ist die Fähigkeit, Krisen, Enttäuschungen oder Rückschläge mithilfe erlernter, persönlicher Fähigkeiten rasch zu überwinden und zu meistern. Im besten Fall daraus zu lernen oder sogar zu profitieren.
Was brauchen wir, um resilient handeln zu können, in unseren persönlichen Sturmzeiten?
- Selbstvertrauen und Vertrauen in unsere eigenen Fähigkeiten. Die Überzeugung, dass wir in der Lage sind, Krisen zu meistern.
- Mut zu Emotionen: es auszuhalten, dass Wut, Angst, Trauer, Frustration da sind. Sie anzuerkennen, damit sie auch irgendwann wieder bewusst loslassen können.
- Flexibilität und Bewusstheit im Denken: die Ursachen eines negativen Erlebnisses identifizieren und zugleich die Perspektive wechseln. Statt zu fragen: „Warum ich?“ kann so der Blick nach vorne gerichtet und die Frage gestellt werden: „Was kann ich dennoch Gutes daraus ziehen?“
- Beziehungen: ein soziales Umfeld, an das wir uns wenden können. Das uns unterstützt, aber vorrangig Hilfe zur Selbsthilfe leistet, anstatt mit uns zu leiden.
- Zuversicht: der Glaube daran, dass die Krise ein zeitlich begrenztes Ereignis ist, das vorbei gehen wird.
Resilienz hat also viel mit den eigenen Denkstrukturen zu tun, und kann trainiert werden. Indem man zum Beispiel auf vergangene Krisen zurückschaut und sich überlegt, was einem damals weitergeholfen hat. Was einem geholfen hätte, und welche Ressourcen man zusätzlich anzapfen kann, die man bisher noch ungenutzt hat lassen.
Wir alle erleben gerade stürmische Zeiten. Ich wünsche dir alle Zuversicht, Mut und Unterstützung, die du brauchst, um diese gut zu überstehen.
Falls du Unterstützung von außen benötigst, um deine Widerstandskräfte zu stärken, kontaktiere mich bitte gerne!