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Sternenkinder
Am heutigen zweiten Sonntag im Dezember begehen wir, von der Allgemeinheit weitgehend unbeachtet, den jährlichen Weltgedenktag für verstorbene Kinder.
Die Initiative „Weltweites Kerzenleuchten“ (Internationales Worldwide Candle Lighting) und ihre Unterstützer laden Angehörige in der ganzen Welt ein, an diesem Tag ihrer verstorbenen Kinder, Enkel und Geschwister besonders zu gedenken, indem um 19.00 Uhr eine Kerze ins Fenster gestellt wird.
Bis vor einem Jahr, als ich mich sowohl beruflich als auch privat mit dem Thema auseinandersetzen durfte, war mir dieser Gedenktag völlig unbekannt. Wir als Gesellschaft weichen dem Thema Tod und Trauer ja ohnehin wo möglich aus, und gerade wenn ein Kind verstirbt, wollen wir leider erst recht nichts davon hören. Was soll man schon sagen zu einem Elternteil, dessen Kind verstorben ist, aber auch zu den Geschwistern, Großeltern, Onkeln und Tanten?
Ein Kind zu verlieren gehört zu den schmerzhaftesten Erfahrungen in unserem Leben, ganz unabhängig vom Alter des Kindes. Selbst wenn die Kinder schon längst erwachsen waren, schmerzt es die betroffenen Eltern nicht weniger, dass diese ihnen vorausgegangen sind.
Als ich im Rahmen meiner Ausbildung zur Trauerbegleiterin in meinem Umfeld davon erzählt habe, dass ich Mütter und Familien von Sternenkindern (vor, während oder kurz nach der Geburt verstorbene Kinder) begleite – und auch nach meiner eigenen Fehlgeburt - habe ich selbst rasch bemerkt, wie viel Unbehagen dieses Thema meist auslöst.
In der Arbeit mit Betroffenen wurde es umso deutlicher, wie schmerzhaft diese Berührungsängste für all jene sind, die den Verlust eines Kindes beklagen müssen. Neben der Trauer kämpfen viele von ihnen mit Wut, Scham, Angst – und haben zusätzlich noch wenige Möglichkeiten, diese Gefühle aussprechen zu dürfen.
Aus Solidarität mit allen Menschen, die ein Kind verloren haben, und auch für mich selbst werde ich heute eine Kerze ins Fenster stellen. Diese Geste wird das Leid nicht lindern, darf aber doch ein „ich fühle mit dir“ ausdrücken und ein Zeichen sein, dass all diese Kinder nicht vergessen sind.
Zusätzlich möchte ich an dieser Stelle eine Einladung aussprechen an all jene, die Unterstützung benötigen bei der Bewältigung ihres Verlustes. Eine persönliche Beratung ist ohnehin jederzeit möglich, aber wenn darüber hinaus Interesse und Bedarf an einer Trauergruppe für Sterneneltern im Raum Mondsee besteht, dann bitte ich um Kontaktaufnahme unter 0699/101 35 979 oder office@lebenswert-beratung.at