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Ruf aus der Vergangenheit

Ruf aus der Vergangenheit

Samstag, Dezember 4, 2021

Vor einigen Tagen ist ein Mensch aus meiner Vergangenheit urplötzlich, wie aus dem Nichts, in meiner Erinnerung aufgetaucht. Seit einiger Zeit schon führen unsere Lebenswege in unterschiedliche Richtungen, umso erstaunter war ich, dass das gemeinsam Erlebte plötzlich vor meinem inneren Auge erschien, als wäre es gestern gewesen.

Ein paar Tage war ich ein bisschen verunsichert deshalb, was sollte das nun, nach all den Jahren, warum soll ich dort nochmal hinsehen? Wehmut schwang mit in meinen Gedanken mit, und Trauer, zuerst einmal keine schönen Gefühle. Aber wenn sie schon da waren, wollte ich auch ihnen auch Raum geben.

Ich habe mir bewusst Zeit genommen, die Erinnerungen aufleben zu lassen und zuzulassen, was sie mir mitteilen wollten. Und mit jedem Tag ist mein Herz leichter geworden. Ich habe mich an sehr viele, sehr schöne gemeinsame Momente erinnert. Daran, was ich aus der Zeit mitnehmen und lernen durfte, über mich und über das Leben. Zum Schluss blieb nur tiefe Dankbarkeit.

Mit ein bisschen Abstand gewinnt man einen veränderten Blick auf Vergangenes. Vieles verliert an Schärfe und an Kanten, kann wie durch einen Weichzeichner betrachtet werden, und das ist gut so. Wenn es uns gelingt, Vergangenes mit Wohlwollen zu beurteilen, , fällt es uns leichter, das Schöne daraus mitzunehmen. Sie in unser Nest der Erinnerungen legen und von Zeit zu Zeit mit Freude darauf zurückschauen.

Genau so funktioniert Trauerarbeit. Ob wir einen geliebten Menschen verloren haben, oder sich unsere Lebensumstände verändert haben, der Weg ist der gleiche. Wir gehen durch Wut, Bitterkeit und Unverständnis und fragen laut „WARUM“? Und ganz oft gibt es keine vernünftige Antwort darauf.

Eine Möglichkeit ist dann, die betreffenden Menschen, die Situation, das Leben an sich zu verfluchen, und das gehört auch dazu. Dass einem etwas genommen worden ist, das einem lieb und wert ist, ist nur schwer zu verkraften.

Nach einer gewissen Zeit dürfen sich diese Emotionen aber wandeln. Wir dürfen uns mit Liebe daran zurückerinnern, was uns wertvoll war. Was uns Freude geschenkt hat. Und wenn es uns gelingt, die Dankbarkeit zu spüren, dass wir das Verlorene überhaupt erleben haben dürfen, dann wird sich immer öfter ein Lächeln zwischen die Tränen schwindeln.

Dann können wir leichten Herzens weitergehen, weil wir wissen, dass dieser Mensch, oder was immer wir verloren haben, immer ein Teil von uns sein wird, den wir als Erinnerung in uns tragen.

Ich begleite Trauernde auf ihrem Weg, wenn auch du Unterstützung brauchst, kontaktiere mich bitte gerne!

Weitere Impulse unter www.lebenswert-beratung.at

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