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Man kann nicht nicht kommunizieren

Man kann nicht nicht kommunizieren

Sonntag, März 12, 2023

Diese weisen Worte stammen von dem bekannten Psychotherapeuten und Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick. Als ich sie zum ersten Mal gehört habe, hatte ich ein großes Fragezeichen im Kopf und konnte nicht viel mit dieser Aussage anfangen.

Glücklicherweise waren die Lehren von Paul Watzlawick Teil meiner Ausbildung, sodass ich mich näher mit der „Nicht-Kommunikation“ auseinandersetzen durfte. Übersetzt bedeutet sie „auch wenn du nicht sprichst, teilst du deiner Umwelt etwas mit“.

Beispielsweise sitzt du in einem Zug und jemand setzt sich neben dich. Nun wirst du dich vielleicht ein wenig zur anderen Seite drehen, oder – noch deutlicher – Kopfhörer aufsetzen und Musik hören. Damit sagst du ganz deutlich „ich möchte nicht mit dir sprechen“, ohne auch nur ein Wort zu sagen.

Auch ein Augenrollen, ein Zucken mit der Schulter, ein angedeutetes „nein“ mit dem Kopf sagt oft mehr als tausend Worte, genauso wie ein demonstratives Schweigen.

Nicht nur, was wir sagen, sondern auch, was wir nonverbal mitschwingen lassen, ist Teil unserer Kommunikation. Tonfall, Sprechgeschwindigkeit, Blicke, Pausen, Lachen, Seufzen sowie Gesten, Mimik und Körperhaltung sagen uns sehr viel mehr über unseren Kommunikationspartner als das tatsächlich Gesagte. Wir teilen uns in jeder Sekunde mit, ganz ohne Worte.

Wir alle wissen, was ein mit einem Seufzer ausgesprochenes „klar, mache ich gerne“, vielleicht noch verbunden mit verdrehten Augen, tatsächlich aussagt. Diese mitschwingenden Signale sind oft genug Auslöser für Streit und Konflikte, da hilft auch ein „ich hab doch gar nichts gesagt“ nicht mehr.

Oft gerät die nonverbale Kommunikation dann in den Vordergrund, wenn wir uns nicht ehrlich zu sagen trauen, was wir wirklich denken. Dann kann es sein, dass uns unsere Körpersprache, Gestik, etc. verrät und dem Gegenüber ungefragt mitteilt, wie es tatsächlich in uns ausschaut.

Darauf zu achten, wie wir nonverbal kommunizieren, ist vor allem dann sinnvoll, wenn wir immer wieder in Konfliktsituationen geraten, obwohl das gesprochene Wort vermeintlich höflich und freundlich ausgesprochen war.  Beobachte einmal, wie oft nicht die Worte die Kommunikation ausmachen, sondern das „Drumherum“, du wirst überrascht sein ;-).

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