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Oder: Die Sache mit der Achtsamkeit
Wir Menschen haben so eine seltsame Angewohnheit, uns wahlweise mit Dingen zu beschäftigen, die in der Vergangenheit passiert sind, oder die vielleicht (!) in der Zukunft passieren werden. Und als wäre das nicht schon sinnlos genug, denken wir auch noch an belastende, negative Ereignisse. Dabei übersehen wir häufig, was gerade in diesem Moment direkt vor unserer Nase ist.
Es ist wie schaukeln: du bist zwar in Bewegung, kommst aber nicht vom Fleck - rein als Metapher, ich liebe schaukeln! J
Der beste Text, den ich zu dem Thema gelesen habe, handelt vom Dalai Lama: Eine Gruppe westlicher Besucher klagte, sie würden unter einem Mangel an Selbstwert leiden. Der Dalai Lama staunte. Ihm war es völlig fremd, wie sich jemand minderwertig fühlen könnte. Keine andere Lebensform auf diesem Planeten kennt Negativität, nur der Mensch.
„Hast du jemals eine unglückliche Blume oder eine gestresste Eiche gesehen?“, fragte er. „Ist dir jemals ein depressiver Delfin begegnet, ein Frosch, der Selbstwertprobleme hat, eine Katze, die sich nicht entspannen kann, ein Vogel, der Hass und Groll mit sich herumträgt?“
Jeder, der Haustiere hat, oder sonst mit Tieren zu tun hat, weiß, was damit gemeint ist. Keines davon macht sich heute Gedanken, ob es morgen ein warmes Bett und genug zu essen haben wird. Ob die Sonne scheinen oder es regnen wird.
Und bevor der Einwand kommt, dass in unseren Breiten für Tiere meist sehr gut gesorgt ist: auch Tiere in der Wildnis leben ausschließlich im Heute. Sie fragen sich nicht, ob ihnen gestern vielleicht ein Fehler unterlaufen sein könnte. Ob auch im nächsten Winter genug Futter ihren Bauch füllen wird. Nur wir Menschen tun das.
Eine Frage, die uns manchmal aus der Gedankenwälzerei herausholen kann, ist „hast du jetzt, genau in diesem Moment, ein Problem?“ Mancher von euch wird sagen „ja, das habe ich“ und dann lohnt es sich auch, sich damit auseinanderzusetzen. Aber allzu oft wird die Antwort „nein“ lauten, und das Problem existiert nur in unserer Phantasie von der Zukunft.
Eckart Tolle betont in seinen Büchern ebenfalls die Wichtigkeit, im Hier und Jetzt, in der Gegenwart zu leben. Denn nur hier könne man leben, und nicht in der Vergangenheit und nicht in der Zukunft.
Achtsamkeit auf den Moment kann dabei helfen, gedanklich nicht zu sehr aus dem Jetzt abzudriften. Sich immer wieder einmal darauf zu fokussieren, wo die Gedanken hinwandern, beim Autofahren, beim Zähneputzen, Kochen, Rasenmähen…
Auf meinen Spaziergängen versuche ich mir ein Beispiel zu nehmen an meinem Hund, der sich ausschließlich auf das Grasbüschel konzentriert, den Sprung in den Bach, die tollen Gerüche, und sich nicht schert um gestern, morgen und übermorgen.
Wenn es dir schwerfällt, aus der Gedankenspirale herauszufinden und den Fokus auf das Jetzt zu legen, dann unterstütze ich dich gerne in einem Einzelgespräch dabei, oder du kommst in meinen Achtsamkeitsworkshop am 25. November 2023, wo wir uns einen Nachmittag lang genau diesem Thema widmen und das "im Jetzt sein" üben.
Alles Liebe, Birgit