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Huldigung an meinen Körper

Huldigung an meinen Körper

Sonntag, August 11, 2024

In den letzten paar Tagen war ich mit drei verschiedenen Menschen zusammen, die jeweils durch eine schwere Erkrankung mit starken körperlichen Einschränkung zu kämpfen haben. Sie haben Schmerzen, müssen unglaublich viele Behandlungen über sich ergehen lassen, brauchen teilweise Unterstützung im Alltag.

Regelmäßig bin ich aus beruflichen Gründen bei Ärzten oder in Krankenhäusern unterwegs und auch dort bemerke ich, wie unfair das Schicksal ist. So viele Menschen kämpfen mit verschiedenen Krankheiten und ich stehe daneben und einfach alles an meinem Körper funktioniert einwandfrei.

Solche Situationen machen mich meistens sehr demütig, weil mir bewusst wird, wie wenig ich es im täglichen Leben zu schätzen weiß, wie wertvoll und wie wenig selbstverständlich ein gesunder Körper ist. Ich merke dann, wie undankbar ich bin, wenn ich jammere, weil mein Rücken ab und zu zwickt oder sich irgendein vorübergehendes Wehwehchen einstellt.

Die wenigsten von uns stehen morgens auf und freuen sich, dass sie gesund sind. Dass sie selbstständig aus dem Bett steigen, alle Tätigkeiten des Tages bewältigen können, Sport treiben, einem Hobby nachgehen, körperlich arbeiten, Sex haben. All das ist für so viele nicht selbstverständlich.

Und nicht nur, dass wir nicht wertschätzen, dass wir uns schmerzfrei bewegen können und in allem komplett uneingeschränkt sind, mäkeln wir auch noch an unserem Äußeren herum: dort zu viel, dort zu wenig, zu groß, zu klein, zu alt, zu kurvig, die Liste an Beschwerden ist endlos lang.

Ein Blick auf Social Media genügt, um konfrontiert zu werden mit der gnadenlosen Selbstoptimierung. Wimpern, Lippen, Brüste, Falten, graue Haare, verschiedenste Sportprogramme, für jedes „Problem“ gibt es eine Lösung.

Anstatt uns darauf zu besinnen, was unser Körper eigentlich sein sollte: unser Zuhause nämlich. Der Ort, in dem unsere Seele wohnt, unser Herz, unsere Persönlichkeit. Frida Kahlo hat einmal gesagt: „Wenn unsere Augen Seelen statt Körper sehen würden, wie sehr anders wäre unsere Vorstellung von Schönheit“ und ich liebe diese Aussage.

Dazu kommt ja noch, dass die Optimierung der Körperaußenseite ja auch eine nie enden wollende ist. Im Gespräch mit meiner besten Freundin habe ich vor kurzem gesagt: „Ich habe ja meinen Körper eigentlich auch viel zu wenig gehuldigt, als er noch wirklich jung und gut in Schuss war.“

Und genau so ist es: schon in jungen Jahren sind wir unzufrieden mit dem Aussehen, wie wird das dann erst im Laufe der Jahre? Wenn der Körper nicht mehr rein durch Bewegung, Ernährung und ein bisschen Kosmetik aufgehübscht werden kann? Wie reagieren wir dann? Mit gnadenloser Ablehnung? Meistens leider ja.

Ich bin im Laufe der Zeit sehr viel entspannter geworden mit meinem Körper und allem, was daran „nicht schön“ ist. Mir ist bewusster geworden, was er täglich leistet, wie viele Verletzungen und Erkrankungen er schon ganz von selbst geheilt hat, was ich ihm abverlange, oft über die Leistungsgrenzen hinaus.

Und all denen, die noch nicht so fein sind mit dem Außen: es ist nie zu spät, dich mit deinem Körper zu versöhnen, ihn als deinen Freund zu sehen und nicht als Feind. Und wenn dir das schwerfällt, unterstütze ich dich gerne dabei.

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